St-Hippolyte bis Ammerschwihr

Elsässische Weinstrasse von St-Hippolyte bis Ammerschwihr Elsässische Weinstrasse von St-Hippolyte bis Ammerschwihr

Elsässische Weinstrasse von St-Hippolyte bis Ammerschwihr

St-Hippolyte gilt ruhiges, beschauliches Städtchen an der Weinstrassen-Etappe von St-Hippolyte bis Ammerschwihr. Bis heute ist St-Hippolyte von einer nicht besonders wehrhaften Mauer umgeben. Zwei Umstände machen St-Hippolyte jedoch noch interessanter als andere Orte entlang der Route des Vins.
Als direkter Zugang zur Hochkönigsburg als zweite Domäne des Elsässer Rotweins ist St-Hippolyte auch mit seiner schönen Sicht gen Osten zum Rhein hin eine Perl unter den elsässischen Wein-Orten. Die Feinschmecker unter den Elsass-Touristen, die in St-Hippolyte anhalten wissen schon was sie wollen und wo sie es bekommen:

Schlemmer-Menüs und Weinverkostungen erfreuen sich grösster Beliebtheit. Ganze Busladungen von Besuchern entern im Sommer die Restaurants in St-Hippolyte. Ob bei Munsch im vornehmen Hotel-Restaurant "Aux Ducs de Lorraine" oder etwas preiswerter elsässisch essen und familiärer geniessen im Gasthof "A l'Arbre Vert", Schlemmer-Reisende sind hier genau richtig. Sollten Sie ernsthaft in Erwägung ziehen, den Aufstieg zur oberhalb thronenden Haut Koenigsbourg (Hohe Königsburg) von St-Hippolyte in Angriff zu nehmen, wäre ein gutes, aber eher vitaminreiches Sportlermenü anzuraten.

Bergheim

Bergheim ist die nächste Station an der Elsässischen Weinstrasse von St-Hippolyte bis Ammerschwihr. Hier ragt die Stadtmauer von Bergheim dem Reisenden mit ihren sechs Türmen drohend und gefährlich entgegen. So hatten die Bewohner Bergheims im Mittelalter auch wirklich den Ruf finsterer Gesellen und waren weit über das Elsass hinaus bekannt.

In der Gegend um Bergheim hat der Boden einen erheblichen Anteil am späteren Charakter des dort produzierten Weins, und die Begriffe "Grand Cru d'Alsace" oder "Elsässer Lese" gewinnen durch die Weine dieses Gebietes ihre volle Bedeutung. Bergheimer Weine fallen dem Weinkenner durch einen herzhaft reinrassigen Charakter auf. Ein Blick über diesen Teil des Elsässer Weinanbaugebietes und die sich schier endlos über die Ebene erstreckenden, der Sonne zugewandten Hügelketten, erklärt alles.

Wahre Gourmets folgen einem inneren Zwang und unternehmen von Bergheim aus einen Abstecher über das sehr schöne Winzerstädtchen Guemar nach Illhaeusern. Was sich hier in der "Auberge de l'Ill" der Famillie Haeberlin (Rue de Collon­ges, Illhaeusern, 68150 Ribeauville)abspielt, gleicht statt Essen gehen im Elsass eher einer Pilgerreise zu einer heiligen Stätte oder zu einer Audienz beim Papst. Ohne rechtzeitige Tisch-Reservierung in Haebelins Feinschmecker-Tempel, oft wochen- oder monatelang ausgebucht ist, fällt die Anbetung all der elsässischen Köstlichkeiten und der Dank an Bacchus und Lukullus aus. Küchenchef Paul Haeberlin und sein Team mit Paul, Jean-Pierre, Marc und all den Künstlern elsässischer Küche werden von Gästen und Reiseführern, regelmässig sogar im TV, Lorbeerkränze geflochten. Neben der wundervollen, parkähnlichen Aussenanlage des außergewöhnlich romantisch an der ILL gelegene Restaurant und seiner Speisekarte mit den raffiniertesten regionalen Leckerbissen der elsässischen Küche beeindruckt die Auberge de l'Ill jeden, der an einem schönen Sommertag seinen Aperitif draußen unter den Trauerweiden am Ill ­Ufer geniessen kann.

Nach dem Essen heisst es aber Bewegen und so fahren wir wieder zurück zur eigentlichen Weinstrasse und dort in südlicher Richtung nach Ribeauville hinüber, eventuell auch weiter hinauf zur Ulrichsburg. Hier kann der Blick schweifen, herab von der felsigenAnhöhe, auf der sich die gut erhaltene Burg-Ruine der Ulrichsburg erhebt. Besonders im Sommer bietet die freundliche landschaftliche Umgebung von Ribeauville eine Gelegenheit für einen beschaulichen Nachmittags-Spaziergang. Da die Sonne hinter den Vogesen untergeht, vor denen sich das gesamte Gebiet der Weinstrasse befindet, ist der Ort allerdings eher schattig, in heissen Sommern kann man aber auch diesen Umstand begrüssen.

Ribeauville (Rappoltsweiler)

Ribeauville selbst ist eigentlich ein lang gezogenes elsässisches Weindorf mit einer direkt durchführenden Strasse. Die Anlage des Städtchens wie vom Ortsbild zeigt ein nicht ganz so idyllisches Gesamtbild wie andere Weinorte dieser Gegend. Ribeauville ist trotzdem vor allen an Wochenenden gnadenlos überlaufen. Die Besucher von Ribeauville bestaunen die prächtigen Fachwerkbauten und schönen historischen Fassaden links und rechts der einzig wirklich interessanten Strasse.

Bild: Oberes Stadttor in Riquewihr (wikimedia)

Motorradfaher auf der elsässischen Wein-Strasse stellen die Maschinen vor dem Ortseingang ab und genehmigen sich gern eine Erfrischung. Voll ist Ribeauville vor allem im Sommer zur Ferienzeit und am ersten Septembersonntag: An diesem Tag erlebt die Stadt den Pfifferdaj, das traditionelle Fest der Pfeifer und fahrenden Spielleute, für die die Gerichtsherren von Rappoltsweiler (der alte deutsche Name von Ribeauville) im Mittelalter sozusagen überregional zuständig waren. Hier und im nahgelegenen Riquewihr kann der Besucher sehr gute, elsässisch-bodenständige und wenigstens teilweise noch vernünftig kalkulierte Küche geniessen.

Über Riquewihr (Reichenweiher), Ribeauville und die Stadt Kaysersberg (ehemaliger Bischofssitz) berichten wir in eigenen Seiten. Alle drei elsässischen Touristen-Magneten sind zum Teil schon zu Freiluft-Museen des Elsass verändert worden, auch wenn es den Weinbau selbstverständlich noch gibt. Schön sind sie allemal. Der Weg von Kaysersberg zurück zur Route du vin führt über Kientzheim, nicht zu verwechseln mit dem ähnlich klingenden Kintzheim. Auch hier lohnt sich ein Stopp innerhalb der Stadtmauer, die den Ort zur Umgehungsstrasse von Kaysersberg nach Sigolsheim teilweise abschirmt. Wer das Elsass ohne touristischen Zierrat und mit weniger Urlauber-Trubel kennen lernen möchte, ist in Kientzheim am richtigen Platz.

Übertrieben herausgeputzten Fachwerkhäuser sucht man in Kientzheim vergebens, dafür aber gleich zwei Stadtschlösser. Eines davon, das Schwendi-Schloß empfehlen wir besonders für einen Besuch: Hier finden Sie das elsässische Weinmuseum, das von Anfang Juli bis Ende September vor- und nachmittags geöffnet ist. Ein paar Kilometer weiter, in der ehemaligen Reichsstadt Ammerschwihr erreichen wir das Ende der Etappe Elsässische Weinstrasse von St-Hippolyte bis Ammerschwihr. Buntes Leben in der Innenstadt täuscht darüber hinweg, dass Ammerschwihr im 2. Weltkrieg in zahlreichen Bombenangriffen fast vollständig zerstört wurde. Heute ist Ammerschwihr ein fröhlicher, lebendiger Ort an der elsässischen Weinstrasse, in dem es sich gut leben und selbstverständlich ausgezeichnet essen und trinken lässt.

Weitere Etappen der Elsässischen Weinstrasse:

Elsässische Weinstrasse von Molsheim bis Obernai
Elsässische Weinstrasse von Ottrott bis Kintzheim
Elsässische Weinstrasse von Turckheim bis Thann

Foto: VoyageMedia für Elsass-Netz.de

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